Das Alpaka in seiner heute bekannten Form stammt von einem nur 50cm hohen, vor 40Millionen Jahren, in Nordamerika lebenden Urtyp ab. Diese Tiere wanderten einerseits nach Asien ab und entwickelten sich im Laufe der Evolution bis heute zu Dromedaren und Kamelen. Die sogenannten Altweltkamele. Andererseits wanderten auch manche Tiere nach Südamerika ab und entwickelten sich dort zu den Wildformen Vikunja und Guanako. Aus diesen beiden Wildformen wurden in Südamerika vor bereits rund 7000 Jahren die Alpakas und Lamas gezüchtet. Bei den Inkas nahm das Alpaka eine wichtige Rolle in der Gesellschaft zur Nahrung, Bekleidung und für religiöse Zwecke ein. Alpakastoffe wurden auch als "Vlies der Götter" bezeichnet und waren von besonders hohen Wert. Zeitweise gab es 40-50 Millionen Alpakas in den Bergen und Höhenlagen Südamerikas. Leider wurde der Bestand durch die spanischen Eroberer, die es bevorzugten ihre mitgebrachten Schafe zu züchten, sehr stark dezimiert. Heute wird der Alpakabestand weltweit auf rund 3Millionen Tiere geschätzt. Die meisten Alpakas leben in Peru, Bolivien und Chile. In Nordamerika, Australien und Europa werden die Tiere erst seit den 80er Jahren wieder vermehrt gezüchtet. In Deutschland leben zur Zeit rund 16.000 Alpakas und erfreuen sich zunehmender Beliebtheit.
Heute werden Alpakas vor allem als Fasertiere gezüchtet. Ziel dabei ist ein besonders feines und dichtes Vlies bei hohem Längenwachstum zu erhalten. Im Frühjahr werden die Tiere geschoren und dabei optisch von großen Kuschelbären zu kleinen Rehen verwandelt. Aus der gewonnenen Wolle wird Strickgarn gesponnen oder sie wird in Bettdecken verarbeitet. Im Gegensatz zu Schafwolle fühlt sich die Rohwolle der Alpakas weich, trocken und fettfrei an. Da jede einzelne Faser innen hohl ist, hat die Wolle eine besonders isolierende Wirkung. | |
Alpakas wiegen 50-80kg und haben eine Tragzeit von 330-380 Tagen. Sie brauchen eine große Weidefläche, sowie einen Stall oder Unterstand in dem sie sich Nachts und bei ungünstiger Witterung zurück ziehen können. Durch ihr ruhiges und neugieriges Wesen sind Alpakas auch gut in der tierbegleiteten Therapie oder als Wanderbegleiter einsetzbar. Da es sich um Herdentiere handelt, dürfen Alpakas niemals einzeln gehalten werden, sondern immer in Gruppen von mindestens 3 Tieren. Bei guter Haltung erreichen Sie ein Alter von 20-25 Jahren. Wenn Sie nun neugierig geworden sind, erzählen wir Ihnen bei einem Hofbesuch gern mehr über diese wundervollen Tiere. |